Was Heinrich Heidersberger und seinen Freund, den Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer Eduard Zak, 1931 dazu bewog, von Paris nach Den Haag zu ziehen, ist bis heute ungeklärt. Fest steht jedoch, dass Heidersberger von den Hinterhöfen der Künstlerkolonie Mallemolen aus die Stadt in Südholland als Flaneur mit der Kamera erkundete. Dabei entstanden Fotografien im Stil des "Neuen Sehens", die durch unkonventionelle Perspektiven und scheinbar beiläufige Motive auffielen. Diese Fotografien brachen mit den traditionellen, starren Kompositionen ihrer Zeit und eröffneten durch extreme Auf- und Untersichten neue Blickwinkel. Die Dynamik der Motive spiegelt den gesellschaftlichen Fortschritt jener Jahre wider, der - wie in Charlie Chaplins Film Moderne Zeiten (1936) - auch kritisch hinterfragt wurde.