Als Heinrich Nordhoff im Sommer 1951 die erste öffentliche Schwimmanlage der Stadt Wolfsburg eröffnete - ein Geschenk des Volkswagenkonzerns an die junge Kommune -, formulierte er seinen Wunsch, sie möge „ganz und gar der Erholung, der Erfrischung und der Freude der Bürger dieser Stadt“ dienen.
Fast hat es den Anschein, als habe Heinrich Heidersberger die Worte des VW-Generaldirektors im Ohr gehabt, als er zehn Jahre später im VW-Bad fotografierte. Auch er erliegt der Anziehungskraft des Sprungturms, steigt hinauf, betritt die luftige Sommerbühne - und liefert, aber keinen Salto oder Kopfsprung, sondern spektakuläre Aufnahmen: Such- und Wimmelbilder, den Blick über das Beckenweit, fast schon surreal anmutende Aufnahmen der Badegäste, die eine Komposition Piet Mondrians bevölkern.
Man kann ihren Fußabdrücken förmlich beim Trocknen zusehen. Vom Sprungturm aus hat der Fotograf nicht nur den Sommer, sondern das Lebensgefühl der Zeit eingefangen.