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Der Traum von der Zeichenmaschine

Heinrich Heidersbergers Rhythmogramme und die Computergrafik ihrer Zeit

Heinrich Heidersbergers faszinierende Rhythmogramme im Kontext von Werken von Frieder Nake, Herbert W. Franke, Georg Nees und Jean Tinguely

Immer wieder treffen wir in der Kunstgeschichte der letzten hundert Jahre auf das erstaunliche Bemühen, sich als Künstler der Perfektion einer Maschine anzunähern. Berühmt wurde der Ausspruch Andy Warhols „I want to be a machine“. Der objektivierende Gestus der Maschine wurde von zahlreichen Künstlern gesucht, das Gerät als Vermittlungsinstanz umworben. Auch Heinrich Heidersberger konstruierte für seine Lichtzeichnungen eine eigene Maschine, den Rhythmographen. Mittels dieser Apparatur mit vier Pendeln und einem Spiegel erzeugte er Lichtspurbilder mit dreidimensionaler Wirkung. Heinrich Heidersberger Rhythmogramme wurden mehrfach ausgezeichnet. Das von ihm entworfene Sendezeichen des Südwestfunks Baden-Baden war von 1956 bis 1968 in Verwendung. Da die Rhythmogramme nicht nur eine deutliche Nähe zur abstrakten Fotografie sondern auch zur Computergrafik der 1960er Jahre besitzen, werden die ästhetischen Absichten Heidersbergers nicht nur mit anderen Künstlern jener Epoche, die Formen des mechanischen Zeichnens entwickelten, in Verbindung gesetzt, sondern auch mit frühen Formen der Computergraphik.

[Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein Wolfsburg]. Mit Texten von Justin Hoffmann, Bernd Rodrian und Benjamin Heidersberger. Wolfsburg 2007. Softcover, 47 Seiten